Geschichte

1895 liess Adolf Schläfli, ein weitsichtiger Selzacher, für Aufführungen im Stile der weitherum bekannten Oberammergauer Passionsspiele das heutige Haus bauen. Es handelt sich bei diesem Gebäude um eine Holzkonstruktion, welche in dieser Art als einzigartig ist. Das sichtbare Fachwerk der Dachkonstruktion ist von der Konstruktion her ein Pionierwerk.

Das Passionsspielhaus wurde auf Auftrag des Kantonalen Denkmalschutzes vom Regierungsrat im Jahr 1995 unter Schutz gestellt. Selbst Fachhochschulen finden mit ihren Studentinnen und Studenten den Weg nach Selzach, um dieses Werk zu besichtigen und zu studieren. 

Die Eigenheit des Saales besteht auch in dem scheunen-ähnlichem Charakter des Raumes. Bei Vollbesetzung finden rund 700 Zuschauer Platz. Die Akustik des Raumes ist ausgezeichnet. Sowohl die Schallausbreitung, als auch die Nachhallzeiten, sind ideal für das Musiktheater. Die ungewöhnlich grosse Vorbühne vermittelt den Besuchern eine spezielle Nähe zum Bühnengeschehen.

Nach der Eröffnung im Jahre 1895 wurden mehrere Aufführungsreihen des Selzacher Passionsspieles: «Lebende Bilder» aufgeführt. Die Aufführungen wurden während des ersten Weltkrieges unterbrochen. Nach Kriegsende wurden die Spiele wieder aufgenommen und bis ins Jahr 1952 weitergeführt und 1972 einmalig wieder aufgenommen. 

Die Spielzeit des Hauses ist auf die Sommermonate beschränkt, da das Gebäude nicht beheizt werden kann. Seit 1989 werden auf der Bühne jeweils Opern aufgeführt. 

Inzwischen mehrmals renoviert wurde es im Jahr 1989 durch René Kunz, Hansjörg Hack und Oskar Fluri mit Opernaufführungen wiederbelebt. Die Atmosphäre im Holzhaus ist einzigartig und bietet ideale Voraussetzungen für das Musiktheater. Im Gegensatz zu Openair-Veranstaltungen garantiert das Haus mit seinen 700 Sitzplätzen die Vorstellung bei jedem Wetter bei gleichbleibender, hervorragender Akustik.

Die Erfolge der bisherigen Opernfestspiele haben die Sommeroper Selzach in der Region Solothurn-Jurasüdfuss und dem Espace Mittelland als kulturelle Grossveranstaltung fest verankert – mit einer Ausstrahlung inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus.